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Das große Hörspielbewertungsprojekt
Ich bin begeisteter Hörspielhörer. Ich höre sehr gerne Die drei Fragezeichen, TKKG, Perry Rhodan, Commander Perkins und viele andere Hörspiele - auch sehr gerne Radioproduktionen, wie zum Beispiel Jonas, der letzte Detektiv.
Auf der Homepage vom O-Jay bin ich auf seine Bewertungen von Drei Fragezeichen Hörspielen gestoßen. Ich fand die Idee toll, wollte ihn aber nicht kopieren und deshalb machen wir das Projekt nun zusammen. Hier und bei Ihm finden sich nun unsere Bewertungen!
Ich wünsche Euch viel Spaß damit!
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Die drei ??? (1) und der Super-Papagei
(Reen)
Das erste Drei Fragezeichen-Hörspiel, das in den Büchern eigentlich hinter dem "Fluch des Rubins" angesiedelt ist, startet direkt mit der Geschichte. Keine Einführung der Charaktere, etc. Trotzdem wird ziemlich schnell klar, dass Justus der kluge "Chef", Peter eher der Angsthase und Bob verantwortlich für die Recherche und Archiv ist.
Die Geschichte ist eigentlich sehr spannend aufgebaut, leider bleibt einiges für mich unklar. Warum tauchen 7 Papageien auf, wenn Blackbeard doch alle Sprüche beherrscht? Das Ende auf dem Friedhof fand und finde ich immer noch sehr spannend. Eine tolle unheimliche Atmosphäre. Außerdem stellt diese Folge noch meinen Lieblingsbösewicht bei den Drei ??? und meinen Lieblingsspruch von Justus vor: Einmal der Kunstdieb Mr. Hugenay und der Spruch "Das ist ein spezial gelagerter Sonderfall."
Kleine Fehler in der Folge, die ich aber nicht schlimm, sondern eher witzig finde, sind:
Der vermeintliche Mr. Fentriss liest bei der Visitenkarte Bob als 3. Detektiv vor.
Das Kennzeichen endet auf 13, Carlos spricht aber immer von 3/1
Justus Mutter ruft in der Zentrale an, Justus hat aber keine Eltern mehr
Dass sie am Ende die 1000 Dollar Belohnung an Carlos und seinen Onkel spenden wollen, ist zwar sehr löblich, aber ich finde es etwas zu moralisch. Na ja, ist wohl der pädagogische Faktor.

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Die drei ??? (17) und die gefährliche Erbschaft
(O-Jay)
Meine allererste Folge überhaupt. Mein Opa schenkte sie mir, als ich Acht war. Von daher habe ich eine besondere Beziehung zu der gefährlichen Erbschaft (und besitze immer noch die Original-Kassette). Eine klassische ???-Rätsel-Folge rund um das Erbe des exzentrischen Dingo, die die Lösung bis zum Ende offen lässt. Mit zahlreichen Lieblingszitaten ("Droben Knall und Fall, und die Abfahrt vom Freund") sowie dem wahrscheinlich sinnfreiesten Satz der Seriengeschichte: "Ich bin Nelly Towne, mein Mann lebt nicht mehr." Tja, wer hätte gedacht, dass der alte Mann noch soviel Geld in sich hätte.

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Die drei ??? (19) und der Teufelsberg
(O-Jay)
Meine absolute Lieblingsfolge. Ich werde einfach nicht müde sie zu hören. Warum? In kaum einer Episode ist die Atmosphäre des Schauplatzes so greifbar und dicht wie hier. Die Bergkette, die verzweigten Höhlen, die angrenzende Pazifikküste- hier passt einfach alles. Zudem bietet der Plot genügend Platz für Spekulationen und die Auflösung lässt sich nicht bereits nach der Hälfte erahnen. Selbst die Frage nach El Diablos Schicksal bleibt lange offen. Die für mich vielleicht beste Szene der Serie: Bobs Ausspruch "Da muss ein Loch im Fels sein. Ein Durchgang ..." und das anschliessende Musikthema- perfektes Timing.

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Die drei ??? (57) Tatort Zirkus
(O-Jay)
Bei dieser Folge erschließt sich mir nur schemenhaft, was hier der eigentliche Fall sein soll. Die Story wirkt, als hätte BJHW einen Satzbaukasten voller ???-Elemente zur Verfügung gehabt und diese Satzbaustücke wahllos aneinandergereiht. Der Fall gleitet immer wieder in neue Richtungen ohne dabei wirklich abwechslungsreich zu sein. Warum wurde beispielsweise die Sache mit der Stadt und dem Wappen von Carmel eingebracht? Warum unterhielt Winkler ausgerechnet einen Zirkus als Tarnung für seine kriminellen Geschäfte? Gibt es da nicht weniger aufwendige Möglichkeiten? Überhaupt Winkler und der Clown: das Ende kommt ja so abrupt und oberflächlich, das man meint, irgendwo müsste sich doch noch ein Hidden Track mit dem richtigen Ende befinden. Figuren wie die Genannten sowie Alma Kubinsky und ihre Tochter werden kurz ein- aber dann nicht weitergeführt und bleiben ohne Tiefgang. Wie eben die ganze Folge. 
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Die drei ??? (58) und der verrückte Maler
(O-Jay)
Wie schon bei BJHWs Erstlingswerk 'Tatort Zirkus' wirkt auch hier einiges arg konstruiert. Erst geht es primär um das Gemälde, dann plötzlich um Tresore und nach Auflösung des Tresor-Falles wird die Lösung des vermeintlichen Rätsels um das Gemälde hinterhergeschoben, um irgendwie nochmal den Faden vom Beginn der Folge aufzunehmen, scheinbar lediglich um den Titel zu rechtfertigen. Wieder tauchen Charaktere auf, die nur allzu oberflächlich gezeichnet und der eigentlichen Quintessenz des Falles wenig dienlich sind (Axel und vor allem Virginia Bloomingdale). ABM für wenig beschäftigte Sprecher? Auch sorgt für Verwunderung, dass unsere drei Protagonisten zwecks Recherche in das Haus von William Ashley eindringen, erstmal gemütlich den Kamin anzünden und sich dann in der Küche auf die Suche nach Getränken begeben. Weniger Professionalität als hier gab's bei den ??? noch nie.
Und Töchterchen Stella fällt nach anfänglichen Drohgebärden nichts Besseres ein, als mit den ihr wildfremden Jungs erstmal was zu bruzzeln. William Ashley selbst gibt sich als eine Art Robin Hood, der die Safes reicher Leute knacken lässt und dann die Beute wohltätigen Zwecken spendet. Bei welcher Gelegenheit fällt einem denn so ein Plot ein? Auch der Showdown erinnert an die Vorgängerfolge: der 'brutale' Bruder Burt lässt sich wirklich nicht lange bitten und gibt brav seine Waffe ab. Wenigstens kommt rund das Haus am Meer speziell was die Gewitterszene betrifft ein wenig Atmosphäre auf. 
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Die drei ??? (59) Giftiges Wasser
(O-Jay)
Einer der wenigen Lichtblicke im Schaffenswerk von BJHW. Zwar kein spektakulärer, aber ein in sich schlüssiger Fall. Der Ortswechsel (Arizona) tut den ??? durchaus gut und die Atmosphäre des Schauplatzes wird treffend vermittelt. Leider wird für meinen Geschmack die Erpressung etwas rasch aufgeklärt. Nebenbei muss sich die Autorin die Frage gefallen lassen, warum sie auch hier ohne Not, wenn auch nur am Rande, ihr Faible für sozialkritische und problembehaftete Themen (Alicia Hancock's Drogensucht infolge ihrer Kündigung bei der 'Tribune') einfliessen lässt. Alles in allem gut hörbar und im soliden Mittelmass angesiedelt. 
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Die drei ??? (60) Dopingmixer Als Alternativtitel hätte hier auch gut "Die drei ??? und die tödliche Langeweile" gepasst. Bis hierhin der absolute Tiefpunkt der Serie. Ich frage mich, warum BJHW diese Thematik auf Teufel komm' raus in einem DDF-Fall verarbeiten musste. Wenn ihr das Thema Doping so sehr am Herzen lag, dann hätte sie ja ein Sachbuch darüber schreiben können, statt die DDF-Leser/Hörer damit zu belästigen. Leider verarbeitet sie das Thema nur zum Selbstzweck und unsere drei Protagonisten dienen lediglich als Staffage für den grossen erhobenen Zeigefinger. Absolut rätselhaft bleiben die Gründe für Bobs absolut überzogene Reaktion, als Peter den Dopingverdacht gegenüber Glenn äußert. Auch der parallel laufende Rosendiebstahl-Fall ergibt in der vorliegenden Konstellation wenig Sinn und endet, wie schon der Hauptplot, mit dem moralischen Vorschlaghammer.
Im Falle der völlig unsymphatischen Eleonore Sharp bedauert man es geradezu, dass sie lediglich als Opfer eines Blumendiebstahls herhalten muss. Leider passen sich diesmal auch das Cover und Sprecherleistungen dem grottenschlechten Plot an.
Da ich nur das Hörspiel kenne und das Beste daran ist, dass es irgendwann endet, möchte ich gar wissen, wie man die Geschichte im Buchformat ertragen kann.
Eines der bemerkenswertesten Phänomene an der Serie ist die Tatsache, dass sie nach dieser Folge nicht eingestellt wurde. 
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